Nach einem harten Kampf und nicht immer überzeugendem Auftritt konnten die Sindelfinger Oberliga-Volleyballer am 4. Advent nach zwei Niederlagen in Folge endlich wieder einen Sieg einfahren. Die Gäste aus Eningen und manchmal auch die Hausherren selbst stemmten sich allerdings mit aller Macht gegen den Sieg und so gab es ein für die Zuschauer zwar sehr fehlerbehaftetes, aber hochspannendes Volleyball-Spiel zu bester Kaffee- und Kuchen-Zeit in der Sindelfinger Sporthalle Stadtmitte zu sehen.

Die Verunsicherungen der Niederlagen aus den beiden Topspielen gegen Bad Waldsee und Botnang war den Sindelfingern von Beginn an anzumerken. Ungenau in der Annahme und mit vielen Fehlern in Aufschlag und Angriff luden sie die Gäste zum Gewinn des ersten Satzes ein, die auch dankend annahmen. Aushilfscoach Benjamin Kindle, der den erkrankten Andrzej Krawczuk vertrat, stellte um und brachte mit Sören Waitz und Magnus Irion einen neuen Außen-Annahme-Riegel und die Maßnahme fruchtete: Satz zwei wurde souverän gewonnen, ehe man im dritten Satz wieder in alte Muster zurückfiel. Kleine Ungenauigkeiten verhalfen den Eningern immer dran zu bleiben und erst glückliche Aktionen zum Schluss brachten den Sindelfingern die 2:1 Satz-Führung.

In Satz 4 schien endlich wieder die gewohnte Selbstsicherheit in den Aktionen zu stecken, vor allem Thomas Meyer über die Diagonale sowie Magnus Irion zeichneten sich durch gelungene Aktionen aus und führten die Gastgeber zu einem letztlich verdienten 3:1 Sieg.

„Gut, dass jetzt erst einmal Pause ist und wir uns alle ein paar Tage nicht mit Volleyball beschäftigen müssen um den Kopf frei kriegen zu können,“, resümierte Mittelblocker Thomas Dörr nach dem Spiel. Auch Kapitän Breuer zog ein gemischtes Fazit: „Heue war es nicht immer schön, aber auch diese Spiele müssen gewonnen werden. Jetzt machen wir alle erst einmal 2 Wochen Pause und dann gehen wir gestärkt in das nächste Auswärtsspiel bei der TSG Eislingen. Danke an alle Zuschauer, die uns in diesem Jahr unterstützt haben. Wir wünschen eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Start für 2017. Bis zum nächsten Heimspiel in der Stadtmitte!“

(BB)

Für den VfL spielten gegen Eningen:

Jonas Breuer (Kapitän), Alex Horvath, Sören Waitz, Magnus Irion, Thomas Dörr, Nico Dworschak, Matthias Reichenbach, Thomas Meyer, Chris Cartano, Sander Schäfers, Martin Tischhäuser, Benjamin Burkard, und Aushilfs-Coach Benjamin Kindle

„Gegen Botnang tun wir uns traditionell immer schwer“! Kapitän Breuer sollte Recht behalten mit seinen Worten zu Beginn der Partie gegen den direkten Tabellennachbarn ASV Botnang. Allerdings sah es Mitte des dritten Satzes so gar nicht danach aus. Zu stark präsentierte sich der Sindelfinger 6er vor allem in Person von Thomas Meyer, der mit direkten Aufschlagpunkten und starken Angriffsschlägen vom Botnanger Block überhaupt nicht in den Griff zu kriegen war.

Nach einer kurzen „Hallo-Wach-Phase“ zu Beginn der Sätze bestimmten die Hausherren bis zum 19:14 im dritten Satz das Spielgeschehen, ehe für den Trainer, die Zuschauer, die Spieler und wohl auch die Gäste aus Botnang unerklärliches geschah: Das Sindelfinger Spiel brach vollkommen zusammen.

Der sonst stabile Annahmeriegel um Libero Burkard wackelte beträchtlich, im Angriff agierte der VfL harmlos und variantenarm und verschenkte den sicher geglaubten 3:0-Erfolg. In Satz vier zeigte die Heimmannschaft die wohl schwächste Saisonleistung und verlor diesen nach nur knapp 20 Minuten mit 11:25. Coach Krawczuk wirkte konsterniert und auch die Einwechslungen brachten nicht den gewünschten Erfolg.

Es ging also in den Tie-Break, und das erst zum zweiten Mal in dieser Saison (Nummer eins wurde knapp gegen Remshalden gewonnen). Dieses Mal jedoch sollte es nicht sein. Zwar fing sich der VfL wieder etwas, letztendlich aber gewann Botnang auch den dritten Satz in Folge mit 15:13 und die Spieler des VfL schlichen mit gesenktem Haupt vom Feld.

Hätte vermutlich vor der Saison jemand gesagt, dass Sindelfingen nach der Vorrunde mit einer Bilanz von 7 Siegen aus 9 Spielen auf Platz zwei stünde, alle Spieler inkl. Trainer hätten dies eher belächelt ob der starken Konkurrenz in Württembergs Elite-Liga. Es bleibt trotz der zwei Niederlagen in Folge eine überaus starke Vorrunde, die die Sindelfinger mit Platz 2 beenden.

Wer den VfL dieses Jahr noch einmal in Aktion erleben möchte, ist herzlich eingeladen, am Sonntag, den 18.12. um 16 Uhr in der Sporthalle Stadtmitte in Sindelfingen, wenn bereits die Rückrunde mit dem Heimspiel gegen den TSV Eningen startet.

(BB)

Für den VfL spielten gegen Botnang:

Jonas Breuer (Kapitän), Alex Horvath, Nils Ludwig, Andi Wagner, Thomas Dörr, Nico Dworschak, Thomas Meyer, Manfred Kunkel, Chris Cartano, Sander Schäfers, Martin Tischhäuser, Benjamin Burkard, und Coach Andrzej Krawczuk

Am Sonntag, den 4.12. war es also angerichtet: Die zwei letzten ungeschlagenen Mannschaften der Volleyball-Oberliga Württemberg trafen sich zum Showdown in Bad Waldsee, um den vorläufigen Liga-Primus zu ermitteln. „Das war Volleyball auf tollem Niveau, man hat gesehen warum diese Mannschaften da oben stehen. Leider mit einem unrühmlichen Ende…“. Mit diesen Worten beschrieb einer der über 150 Zuschauer das Spitzenspiel und traf damit den Nagel auf den Kopf und die Sindelfinger wohl eher in der Magengrube.

Der VfL tat sich zu Beginn schwer die eigene Annahme zu stabilisieren und musste sich in Satz 1 die Punkte hart erkämpfen. Schnell merkte man, dass heute vieles stimmen muss, um den stark aufschlagenden Bad Waldseern den Schneid abkaufen zu können. Dies konnte man im ersten Satz zu keiner Zeit und so ging dieser zügig mit 25:19 an die Gastgeber.

Coach Krawzcuk brachte Zuspieler Cartano und Alex Horvath, um Stabilität ins Sindelfinger Spiel zu bringen und die Maßnahme fruchtete. Das Sideout wurde stabiler, beide Teams schenkten sich nichts und angetrieben von den mitgereisten und lautstark anfeuernden Fans schaffte der VfL mit 25:23 den Satzausgleich.

Satz 3 war schließlich Volleyball, wie er (fast) sein sollte. Geschlagene 37 Minuten duellierten sich die beiden Spitzenteams der Oberliga, schossen sich die Bälle um die Ohren, kämpften und zeigten dem frenetischen Publikum, dass es hier so leicht keinen Sieger geben wird. Der VfL konnte 7! Satzbälle nicht nutzen, ehe sich der starke gegnerische Zuspieler beim Stand von 30:30 ein Herz fasste und zwei harte und platzierte Sprungaufschläge zum Satzgewinn servierte.

Als es im vierten Satz dann 4:12 aus Sicht der Gäste stand, schien das Spiel gelaufen. Die Köpfe hingen und die vergebenen Satzbälle aus Satz 3 hatten scheinbar die Moral der Sindelfinger gebrochen. „Punkt für Punkt holen wir uns die jetzt“, motivierte Kapitän Breuer noch ein letztes Mal seine Mannen und tatsächlich, der VfL steckte nicht auf, kämpfte sich zurück ins Spiel auf 21:23, ehe das Unglück seinen Lauf nahm: Kapitän Breuer zimmerte einen Angriffsball mit solcher Geschwindigkeit in (oder neben, oder auf die Linie?) das Feld der Heimmannschaft, so dass der Schiedsrichter selbst nicht wusste, was er nun entscheiden sollte. Nach langen Diskussionen und aufbrausenden Akteuren auf und neben dem Feld nahm er schließlich den „Rat“ des zweiten Schiedsrichters an und sprach der Heimmannschaft den Punkt zu: 24:21, Matchball also für Bad Waldsee. Zu diesem Zeitpunkt bereits schien das Tischtuch zwischen den beiden Trainern und auch dem Schiedsrichter zerrissen und als nach dem anschließenden Fehlaufschlag der Heimmannschaft der Sindelfinger Coach diesen Punkt überschwänglich und ungebührlich feierte, beendete der Schiri das Spiel: Rote Karte, Punkt für Bad Waldsee. Feierabend im Top-Spiel.

Ein zwar hart umkämpftes, aber zu eigentlich keinem Zeitpunkt unfaires Spiel fand so ein unrühmliches Ende. Der VfL kann sich viele „hätte- und wäre-Fragen stellen“, letztendlich war Bad Waldsee der nicht ganz unverdiente Sieger in einem Volleyball-Spiel, das den Namen „Spitzenspiel“ wahrlich verdient hatte.

(BB)

Für den VfL:

Jonas Breuer (Kapitän), Alex Horvath, Nils Ludwig, Benjamin Kindle, Andi Wagner, Thomas Dörr, David Moor, Thomas Meyer, Chris Cartano, Sander Schäfers, Magnus Irion, Benjamin Burkard, und der Coach Andrzej Krawczuk

Sah man Mitte des dritten Satzes in die Gesichter der VfL-Recken, so stand dort eher die 1. Saison-Niederlage als ein Aufbäumen oder der Wille das Spiel gegen die starken Gäste der Allianz Stuttgart noch drehen zu wollen. Zu schwach war der eigene Aufschlag, zu stark das Side-Out Spiel der Stuttgarter und doch stand es ja nur 1:1 nach Sätzen sowie 14:18 nach Punkten. Im Volleyball alles andere als unmöglich.

Genau das versuchte auch Trainer Krawczuk zu jedem Zeitpunkt seinen Spielern von draußen zu vermitteln: „Heute war es ganz schwer, unser eigener Aufschlag war bis tief in den dritten Satz hinein quasi nicht vorhanden und in Block-Abwehr Situationen bekamen wir keinerlei Zugriff auf das Spiel.“

Die „Neuen“ sollten schließlich den Wind drehen. Als Matthias „Winz“ Reichenbach sowohl in Satz 3 und 4 beim jeweiligen Stand von 14:18 zum Aufschlag ging, flatterten Winz‘ Aufschläge mindestens genauso wie dem Annahmeriegel der „Alli“ die Nerven. Die in dieser Saison häufig gezeigte mentale Stärke, in der Crunchtime die beste Leistung abzurufen, war wieder da. Auch bewies Sander Schäfers, dass er nicht nur ein aufstrebendes Talent ist, sondern an diesem Sonntag in der gut besuchten Halle Stadtmitte Regie führte wie ein alter Hase. Immer wieder setzte er gekonnt die Mittelblocker Dörr und Reichenbach ein, nur um schließlich Hauptangreifer Thomas Meyer auf der Diagonalen frei zu spielen. Der Annahmeriegel um Libero Burkard, Alex Horvath sowie Neuzugang Sören Waitz stand wie eine 1 und nun rappelte es auch einige Male im Block, als Thomas Dörr dem sprunggewaltigen Hauptangreifer der Stuttgarter passend zum Satzende den berühmten Zahn zog. Die Stuttgarter verlangten der H1 an diesem Tag alles ab, doch letztendlich geht die Erfolgsserie mit 3:1 (22:25, 25:19, 25:22 und 25:20) weiter.

Es kommt nun zu dem, was vor dieser Oberliga-Saison wohl die wenigsten vermutet hatten: Nämlich zu einem ersten Showdown am Bodensee in zwei Wochen, wenn die beiden bisher noch ungeschlagenen („Überraschungs?“-) Teams aus Sindelfingen und Bad Waldsee aufeinander treffen. Trainer Krawczuk hat bis dahin die Qual der Wahl, in diesem ausgeglichenen Kader die perfekte Aufstellung zu finden, die auch dann wieder passend zur Crunchtime so überzeugend wie am Sonntag auftritt!

Für den VfL spielten, und siegten:

Jonas Breuer (Kapitän), Alex Horvath, Magnus Irion, Sören Waitz, Andi Wagner, Thomas Dörr, Matthias Reichenbach, Thomas Meyer, Manfred Kunkel, Chris Cartano, Sander Schäfers, Benjamin Burkard, und der Coach Andrzej Krawczuk