Die Anspannung war den Spielern im Training ein bisschen mehr anzumerken als sonst. Es wurde geredet und gemunkelt, was sie denn so erwarten würde, bei der Auswärtsfahrt nach Dettingen. Hochgewachsene Hünen sollen sie sein und ein nahezu unüberwindbares Block-Bollwerk aufstellen. Die Dettinger selbst sprachen ebenfalls in hohen Tönen von der Sindelfinger-H1: von einer jungen Mannschaft, deren Potenzial man schon letztes Jahr in deren ersten Oberliga-Saison erkennen konnte. „Habe ich nicht letzte Woche noch mit 30 Lenzen in Team jung gespielt? Ergo ist 30 jung und das heißt Dettingen hat recht, wir sind eine junge Mannschaft“, stellte weise unser Zuspieler Cartano fest. Die Mannschaft stimmte nickend zu und so beschloss man, jung und dynamisch auftreten zu wollen, weit weg in Württembergs Osten.
Mit breiter Brust präsentierte Sindelfingen sich von Beginn an dem Publikum mit gewohnt starkem Side-Out-Spiel und punktete flexibel über alle Positionen. Sindelfingen ging mit einer 4-Punkte Führung beim 15:11 in die entscheidende Phase, nur um beim 16:16 die erste Auszeit zu nehmen. Kleine Ungenauigkeiten halfen den Dettingern wieder zurück ins Spiel. Pünktlich zur Crunch-Time jedoch war der VfL wieder hellwach und gewann letztendlich überzeugend Satz 1 mit 25:21. Nach einem schlechten Start in Satz zwei kämpfte Sindelfingen sich zurück ins Spiel, es ging auf und ab, nur um am Ende das gleiche Bild zu zeigen. Sindelfingen lieferte pünktlich zum Satzende seine besten Spielzüge und gewann wieder mit 25:21.
Für den dritten Satz tauschten die Dettinger munter durch und erarbeiteten sich einen leichten Vorsprung, hielten diesen dann auch über 16:12 bis zum 21:19, doch Trainerfuchs Krawczuk hatte noch ein Ass im Ärmel und brachte Joker und Neuzugang Sören Waitz und Sander „Bizeps“ Schäfer. Diese neue Achse und Thomas Dörrs starke Aufschläge brachten Sindelfingen Punkt für Punkt wieder in Schlagdistanz. Die Köpfe gingen wieder hoch, die Spannung stieg und als Sander einhändig all seine 61 Kilo in das Drückduell gegen den gerade einmal 30 Zentimeter größeren Mittelblocker der Dettinger warf und den Ball lächelnd ins gegnerische Feldquadrat drückte, war der Schalter endgültig umgelegt. Die Annahme stand wieder, Zuspieler Schäfers fand seine Angreifer und Dettingen selbst setzte schließlich mit einem Aufschlagfehler den Schlusspunkt.
Am kommenden Sonntag, um 16 Uhr geht es schon wieder weiter, wenn der VfL in der heimischen Arena „Stadtmitte“ die Allianz aus Stuttgart empfängt.
Für den VfL spielten, und siegten:
Jonas Breuer (Kapitän), Alex Horvath, Magnus Irion, Sören Waitz, Andi Wagner, Thomas Dörr, Matthias Reichenbach, Thomas Meyer, Chris Cartano, Sander Schäfers, Benjamin Burkard, Martin Tischhäuser, und der Coach Andrzej Krawczuk