Im Interview spricht er über Saisonziele, die Mannschaft und die neue Saison.

 

Einige Wochen war es ruhig um die Volleyballer des VfL Sindelfingen, doch so langsam geht es wieder los beim Vorjahresdritten der Oberliga Württemberg, und das gleich mit einem neuen Trainer an der Seitenlinie. Mit Jürgen Kratzeisen konnte das Herren Flaggschiff des VfL einen Vollblutvolleyballer verpflichten, der die erfahrene Mannschaft übernimmt und noch einiges aus dem Kader herauskitzeln möchte.

Zum Einstand gab’s ein kurzes Interview mit dem Neu-Coach:

VfL: Hallo Jürgen, die neue Saison wirft bereits Ihren Schatten voraus. Beim VfL hat sich einiges getan bzw. tut sich immer noch einiges. Wie läuft die bisherige Vorbereitung?

In den letzten Wochen waren wir nur auf den Beachvolleyball-Felder und haben etwas an unserer Athletik gefeilt. In der nächsten Woche geht die Vorbereitung dann richtig los und wir sind wieder in unserer geliebten „Festung Stadtmitte“ in der Halle. Gerne hätte ich noch etwas mehr gemacht, Urlaube und Hallenzeiten lassen dies aber natürlich nicht immer zu.

VfL: Du selbst bist zwar nicht neu in Sindelfingen, aber neu als Trainer der Oberliga-Mannschaft? Was erwartest du von der kommenden Saison und deinem Team?

Die Hauptsache ist, dass wir mit Spaß und motiviert im Training sind und dies auch an den Spieltagen uns und unseren Fans zeigen. Das ist die wichtigste Grundlage für die Saison!

Zum angepeilten Tabellenplatz (die Mannschaft möchte auf jeden Fall in der oberen Tabellenhälfte landen) kann ich nichts sagen, da ich letzte Saison keine Spiele in der Oberliga gesehen haben und die Mannschaft auch noch nicht so gut kenne. Wenn ich in der Saison zu einem Spiel fahre, möchte ich dieses auch gewinnen! Wenn die Mannschaft mit voller Energie und Siegeswillen dabei ist, werden wir am Ende auch weit oben stehen können. Wir werden sehen! ;)

VfL: Apropos Mannschaft: Gibt es personelle Veränderungen für die neue Saison? Wie sieht die Kaderplanung aus?

Wir haben viele Zusagen aus dem Kader der letzten Saison. Vermutlich werden wir mit 12 – 14 Spielern in die Saison gehen können. Leider haben wir ab Mitte der Saison vermutlich nur noch einen Zuspieler, da Sander Schäfers studienbedingt erstmal den Raum Sindelfingen verlässt. Dafür bieten sich aber aller Voraussicht nach interne Lösungen an. Im Mittelblock sind wir außerdem etwas dünn besetzt, aber wir haben flexible Spielertypen und Aufstellungsvarianten, mit denen wir das ebenso gelöst bekommen!

Und dann gibt es noch einen starken Neuzugang, dazu kann ich aber noch keine Details bekannt geben.

VfL: Und woran wird im speziellen gearbeitet?

Aktuell eher in Richtung Kondition und Fitness, ab nächste Woche geht dann das Taktiktraining los.

VfL: Was dürfen die Fans von der Saison erwarten? Nach dem Bronze-Rang nächstes Jahr ist der Erwartungsdruck sicher hoch, oder?

Vor allem eine Mannschaft, die mit Spaß und Energie dabei ist. Wie gesagt, auf Prognosen bzgl. Tabellenplatz möchte ich mich noch nicht einlassen. Lasst uns da gerne nach der Vorrunde nochmal sprechen! Ich freue mich auf jeden Fall auf unser erstes Heimspiel in der „Stadtmitte“!

VfL: Vielen Dank für das Interview, Jürgen!

Im letzten Heimspiel der Saison machten es die Oberliga-Volleyballer noch einmal spannender als nötig und besiegten den Tabellenvorletzten aus Esslingen letztendlich verdient mit 3:2. (25:18, 25:20, 23:25, 24:26, 15:5)

Satz eins und zwei ist schnell erzählt: Die Annahme um Irion, Burkard und Breuer stand gut, Zuspieler Cartano verteilte die Bälle und vor allem Thomas Meyer auf Diagonal sammelte fleißig Punkte. Pünktlich zu den jeweiligen Satzenden machte Esslingen die entscheidenden Fehler und Sindelfingen die Punkte. Nun ist es allerdings im Volleyball immer dieselbe Leier, dass nach einer 2:0-Führung die Herausforderung besteht, die Konzentration hoch zu halten. Die Hausherren haben in diesem Jahr schon oft bewiesen, dass sie dies können, am Samstag allerdings nicht. Esslingen stellte von Zwei- auf Ein-Zuspieler-System um, erhöhte den Aufschlagdruck und hatte nun entdeckt, dass sie über einen starken Mittelblock verfügen, der den VfL-Mannen ein ums andere Mal die Bälle auf den Boden knallte. Ehe man sich versah, ging Satz 3 an die Gäste.

Grundsätzlich kein Problem, so zieht man doch einfach die Zügel im nächsten Satz wieder etwas an und spielt seinen gewohnten Stiefel wieder runter. Interimscoach Holze brachte Horvath statt Breuer und zu Beginn lief die Sache auch noch rund. Annahme, Zuspiel, Punkt. Ab und an mal ein Break und so war sich die ganze Halle und vermutlich auch die Gäste beim 24:22 für Sindelfingen sicher, dass das Spiel zu Ende sei. Pustekuchen! Esslingen wollte noch nicht nach Hause, Sindelfingen agierte fahrig und unkonzentriert, verteilte fleißig Gastgeschenke und verlor schließlich den Satz noch mit 24:26.

In Satz fünf bekamen dann die Gäste die ganze Wut über den Punktverlust zu spüren und die eingewechselten Joker Kröner und Wagner stachen. Andi Wagner punktete in der Mitte nach Belieben und die bärenstarken Aufschläge von Kröner stellten den Annahmeriegel der Esslinger vor schier unlösbare Aufgaben. 15:05 stand am Ende auf der Anzeigetafel und so waren dann doch alle am Ende zufrieden. Sindelfingen erledigte die Pflichtaufgabe, Esslingen lieferte eine gutes Spiel und auch die Zuschauer kamen in den „Genuss“ von fünf Sätzen.

Zuhause ist nun Feierabend, auswärts muss das Oberliga-Team nochmal ran. Und zwar am nächsten Samstag-Abend beim Gastgeber Remshalden, die dann vermutlich keine Gastgeschenke verteilen werden, da sie sich mitten im Kampf um den Abstiegs-Relegationsplatz befinden.

Vielen lieben Dank nochmals vom ganzen Team für die Unterstützung in der laufenden Saison. Bis nächstes Jahr!

Randnotiz: @Zuspieler Tim Riegert, (der sich im Hinspiel schwer am Handgelenk verletzt hat und am Samstag wieder auf dem Feld stand): Schön, dass es dir wieder besser geht! Alles Gute weiterhin!

Bericht: B. Burkard

Für den VfL spielten: Holze (Coach), Schaefers, Cartano, Breuer, Horvath, Irion, Wagner, Dörr, Dworschak, Meyer, Kröner, Burkard

 

Zeigen, wo der Hammer hängt, wollten sie den Sindelfingern und Revanche nehmen für die Niederlage zum Saisonauftakt, als Sindelfingen nach nur knapp 70 Minuten mit 3:0 die Oberhand behielt. Einmal war er auch da, der Hammer, als Waldenburgs Diagonal- und Hauptangreifer Felix Kraft den Ball auf 3 Meter und vor die Füße von Libero Burkard hämmerte. Allerdings stand es zu diesem Zeitpunkt bereits 1:5 aus Sicht der Heimmannschaft und das Spiel nahm den von Interimscoach „Manöver-Manni“ geforderten Verlauf. Mit starken Aufschlägen den gegnerischen Zuspieler ins Laufen bringen, um die athletischen Mittelblocker aus dem Spiel zu nehmen. Das klappte vor allem in Satz 1 sehr gut. Das Spiel der Gastgeber wurde durchsichtig und so war es für den Block um Thomas Dörr ein ums andere Mal möglich, vorne spektakulär zuzugreifen.

Aufgrund des Fehlens von Kapitän Breuer startete der VfL mit Bubek, Horvath und Libero Burkard im Annahme-Riegel. Dieser stand das ganze Spiel gut organisiert und ermöglichte Zuspieler Cartano ein variables Spiel auf allen Positionen aufzuziehen. In Satz zwei allerdings erkämpfte sich Waldenburg 3 Satzbälle, doch Trainerfuchs Kunkel reagierte und brachte nach dem erfolgreichen Sideout Andi Wagner zum Aufschlag. Mit stoischer Ruhe servierte dieser vier Stück die Linie runter, von Punkt zu Punkt wurde Waldenburg nervöser und ehe sie sich versahen, war auch Satz zwei verloren. Mittelblocker Wagner und der ebenfalls eingewechselte Magnus Irion überzeugten auch in Satz 3 mit starken Aktionen und wie schon im Hinspiel, erwies sich der VfL in der Crunch-Time als hochkonzentriert und entschied Satz 3 mit 25:23 für sich. Bestnoten im Angriff verdienten sich Alex Horvath auf Außen sowie Urlaubs-Rückkehrer Thomas Meyer auf Diagonal.

Insgesamt war es wieder eine sehr reife Leistung des VfL, welche die insgesamt positive Entwicklung über die gesamte Saison bestätigt. Bis auf das Spiel gegen die dritte Vertretung der Alli konnte bisher jeder Gegner, der in der Tabelle hinter dem VfL steht, bezwungen werden. Diese Serie gilt es im letzten Heimspiel der Saison gegen Esslingen zu bestätigen!

Anpfiff in der Sporthalle Stadtmitte ist am Samstag um 19:00 Uhr!

Bericht: B. Burkard

Für den VfL spielten: Kunkel (Coach), Schaefers (Co-Trainer), Horvath (Kapitän), Irion, Bubek, Wagner, Dörr, Dworschak, Meyer, Cartano, Kröner, Burkard

Der erste Paukenschlag ertönte bereits vor dem Spiel, als der langjährige Erfolgstrainer des VfL Sindelfingen, Andrzej Krawczuk, seinen Rücktritt bekannt gab. „Ich muss mich aktuell auf mein Privatleben und meine Gesundheit konzentrieren, außerdem gab es einige Themen in der letzten Zeit, die nicht immer ganz optimal verlaufen sind. Es war eine wunderbare Zeit hier beim VfL und ich bin froh um jede Minute Training und jedes Spiel, das wir gemeinsam bestritten haben! Danke Jungs, man sieht sich immer zweimal!!“ Nach diesen Worten ging es also, mit Interimscoach Benny Kindle an der Seitenlinie, in das schwere Auswärtsspiel beim Tabellennachbarn ASV Botnang.

An dieser Stelle, lieber Andrzej, möchten wir als H1, Dir ein herzliches Dankeschön mit auf den Weg geben. Alles Gute für Dich und Deine Family und wie gesagt, man sieht sich immer zweimal!!

„Wir spielen hier ohne Druck, die sind der Favorit und müssen gewinnen, lasst uns einfach da raus gehen und gemeinsam Spaß haben“. Mit diesen Worten stimmte Teilzeitcoach Kindle seine Mannen, die bis auf den urlaubenden Top-Angreifer Thomas Meyer mit allem was Rang und Namen hatte in Botnang vertreten waren, auf das Derby ein. Zahlreiche Zuschauer, Trommler auf beiden Seiten, und musikalische Untermalung mittels eigenem DJ, vollendeten den Rahmen für ein Volleyball-Spiel, bei dem sich zwei Mannschaften auf Augenhöhe begegneten.

Der VfL begann mit dem wiedergenesenen Annahme Libero Burkard, Horvath und Breuer im Annahme-Außen-Riegel sowie Dörr und Dworschak im Block. Zuspieler Cartano verteilte die Bälle, Sören Waitz operierte Diagonal und Julian Bubek spielte den Abwehr-Libero-Part. Der langzeitverletzte Sander Schäfers brachte es auf den Punkt: „Satz 1 war der wohl Beste, den wir in diesem Jahr gespielt haben.“ Er hatte Recht. Die Annahme stand herausragend und mit enormem Aufschlagdruck nahm man das Sideout-Spiel der Hausherren regelrecht auseinander und entschied Satz 1 deutlich mit 25:16 für sich. Sören Waitz hämmerte ein ums andere Mal den Ball ins Feldquadrat der Gastgeber und auch auf den Rängen hatte der VfL zu Beginn stimmungsmäßigen Überhang.

Es gelang leider nicht, den Druck aufrecht zu erhalten. Botnang wurde stärker und vor allem die an diesem Tag starken Außen-Annahme-Spieler stellten die Feldabwehr des VfL vor große Probleme. Verdient ging Satz 2 an die Hausherren mit 25:17. Satz drei stand bereits zu Beginn auf Messers Schneide. Starke und lange Ballwechsel reihten sich aneinander, doch gegen Ende konnte sich Botnang durch gute Blocks mit 21:18 absetzen. Dann drehte die entfesselt aufspielende H1 nochmal auf. Präzise Aufschläge von Sören Waitz und eine überzeugende Block-Abwehr drehten den Satz und Sindelfingen ging mit 2:1 in Führung. Der vierte Satz war wieder ein Botnanger Sahnestück. Der VfL bekam Außenspieler Copf nicht in den Griff und Heimzuspieler Beckebans verteilte klug die Bälle – Tie Break!

Kopf an Kopf ging‘s bis zum 13:13. Die Zuschauer brüllten, trommelten und es hielt sie nicht mehr auf den Sitzen. Vielleicht trug auch das dazu bei, dass der an diesem Tag mit starken Aufschlägen glänzende Kapitän Breuer, etwas zu genau Maß nahm und den Aufschlag ins Netz semmelte. 13:14. Als das anschließende Sideout dann krachend im Botnanger Block landete, fand ein hochklassiges Volleyball-Spiel sein Ende.

Zurecht feierten beide Mannschaften im Anschluss sich und vor allem die Fans. „Es hat verdammt viel Spaß gemacht heute hier zu spielen, Kompliment an Botnang, es war ein Hammer Volleyball-Spiel! Und sorry Jungs für den Aufschlag am Ende!“, resümierte ein erschöpfter Kapitän Breuer nach dem 2:15h dauernden Fight!

Jetzt ist erstmal Spielpause. Der VfL hat sein Saisonziel, den frühzeitigen Klassenerhalt längst erreicht, und kann entspannt in die restlichen drei Saisonspiele gehen. Wer in Diesen und auch in der Zukunft an der Seitenlinie stehen wird ist noch unklar. „Wir setzen uns in der Sommerpause in aller Ruhe zusammen, müssen auch sehen, wer nächstes Jahr noch für die H1 zur Verfügung steht. Junge Talente drängen nach, die wir integrieren wollen. Sicher ist, dass wir auch nächstes Jahr wieder eine starke Oberliga-Mannschaft aufs Parkett bringen werden“, so Abteilungsleiter Kindle.

Das nächste Spiel des VfL findet übrigens am 04.03.2017 im Hexenkessel zu Waldenburg statt.

P.S: Im Volleyball werden Schiedsrichter oft gescholten, daher an diese Stelle auch mal ein Lob für die Unparteiischen, die eine emotional, aber fair geführte Partie, souverän lenkten, im richtigen Moment Härte zeigten aber nie vergaßen, dass nicht sie, sondern der Sport im Mittelpunkt stehen. Chapeau!

Bericht: B. Burkard

Für den VfL spielten: Kindle (Coach), Schaefers (Co-Trainer), Breuer (Kapitän), Irion, Horvath, Waitz, Reichenbach, Cartano, Dworschak, Dörr, Wagner, Burkard, Bubek